Das Boxspringbett, das auch als amerikanisches Bett bezeichnet wird und zudem in Skandinavien zu den Standardbetten gehört, erfreut sich mittlerweile auch hierzulande einer großen Beliebtheit. Sie sind der neue Trend im Schlafzimmer. Das Besondere des Schlafsystems ist der dreiteilige Aufbau: Dies ist zum einen die Federkern-Box mit Matratze und dann kommt noch der Topper hinzu. Ein hochwertiges Boxspringbett kann den Schlaf sehr positiv beeinflussen. Doch es gibt zahlreiche Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen. Was ist ein Boxspringbett genau? Was zeichnet gute Modelle aus? Worauf muss beim Kauf geachtet werden? Diese und viele weitere Fragen werden im folgenden Ratgeber erläutert.

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Was ist ein Boxspringbett? Wie ist es aufgebaut?

Boxspringbetten bestehen aus einem Boxspring: Der nach unten hin offene Rahmen, der meist aus Holz besteht, ist mit einer Unterfederung ausgestattet, beispielsweise ein Tonnentaschen- oder anderer Federkern. Daraus resultiert auch der Name Boxspringbett, denn das Wort “Box” bedeutet “Kasten” und “Spring” “Feder”, komplett also “Federkasten”. Die Unterfederung ersetzt den Lattenrost, der bei herkömmlichen Betten vorhanden ist. Hier liegt die Matratze auf den Holzlatten direkt auf, sodass die Luftzirkulation an diesen Stellen unterbrochen wird. Bei Boxspringbetten ist dies nicht der Fall. Die Luft hat mehr Raum und kann besser zirkulieren. Die amerikanischen Modelle verfügen über eine sehr dicke Matratze und die skandinavischen Varianten über eine Untermatratze, die etwas weniger dick ist, und eine Obermatratze, die als Topper bezeichnet wird. Letztere weiche Auflage ermöglicht einerseits die Komfortliegehöhe, die das Boxspringbett auszeichnet, schützt aber gleichermaßen die Matratze. Für die typische Optik sorgt beim Boxspringbett auch das opulente Kopfteil.


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Die Besonderheiten des Aufbaus des Boxspringbetts

Die drei genannten Elemente, aus denen das Boxspringbett besteht, sorgen für einen perfekten Schlafkomfort. Alle Einzelteile gehören zu einem System und sind demzufolge harmonisch aufeinander abgestimmt. Der Federkern-Unterbau, also das Boxspring, das wichtigste Element des Bettes, bietet das Grundgerüst. Die Matratzen liegen perfekt auf dem Unterbau und werden von der Federung statt vom Lattenrost getragen. Da die Ober- und Untermatratze übereinander liegen, die wunderbar an die individuellen Schlafbedürfnisse angepasst werden können, ergibt sich ein luxuriöses Liegegefühl. Der Topper erhöht den Schlafkomfort zusätzlich. Der Druck beim Liegen kann punktgenau abgefedert werden. Der Aufbau der Boxspringbetten ist, verglichen mit gewöhnlichen Betten, höher, sodass der Ein- und Ausstieg einfacher fällt. Davon profitieren nicht nur ältere und gebrechliche Menschen. Die höchsten Betten mit einer Einstieghöhe von mehr als 60 cm sind tendenziell die besten.

Welche Matratze ist die Richtige?

Taschenfederkern-Matratzen

Am häufigsten wird eine Taschenfederkern-Matratze verwendet, die meistens über bis zu sieben Zonen verfügt, um jede Körperregion bestmöglich zu unterstützen. Die Schulter und Hüften beispielsweise können somit stärker einsinken als die Beine und Taille. Die zwei aufeinander liegenden Federkernelemente bilden somit zusammen eine schwingende Liegefläche. Aufgrund der doppelten Federung wird das Liegegefühl vieler Boxspringbetten als sehr komfortabel beschrieben. Taschenfederkernmatratzen punkten mit besonders guten Liegeeigenschaften. Die Federn werden in separate Taschen verpackt. Dadurch geben nur die Federn nach, die hinuntergedrückt werden. Taschenfederkern-Matratzen reagieren demzufolge punktelastisch. Der Rücken wird auf diese Weise optimal unterstützt, besser als bei einer Bonellfederkern-Matratze. Federkernmatratzen können außerdem Feuchtigkeit effektiv ableiten, sodass für ein angenehmes Schlafklima gesorgt wird.

Tonnentaschenfederkern-Matratze

Bei den Tonnentaschenfederkern-Matratzen, die besonders komfortabel sind, ist die Feder unten und oben schmaler. Dies erinnert optisch an eine Tonne. Die bauchige Form der Stahlfedern sorgt für einen hohen Komfort und viel Flexibilität. Der Widerstand steigt bei dieser Variante, umso mehr Druck ausgeübt wird. Diese Matratzen passen sich somit optimal an den Körper an und die Wirbelsäule wird bestmöglich gestützt.

Bonellfederkern-Matratzen

Bonellfedern sind nur für leichte Personen empfehlenswert. Diese Matratzen besitzen weniger Stahlfedern als Taschenfederkernmatratzen. Die Federn werden mit Drähten verbunden, wodurch die Matratze flächenelastisch ist. Dies führt zu einem tieferen Einsinken, woraus ein sehr weiches Liegegefühl resultiert. Bei Bonellfederkernmatratzen sind die Federn zudem in der Mitte schmaler als am Rand.

Alternative Matratzen:

Kaltschaum-Matratzen

Die Kaltschaum-Matratze ist eine Alternative zur Federkern-Matratze. Sie überzeugt ebenso mit einer hohen Punktelastizität, doch das typisch federnde Gefühl eines Boxspringbettes geht bei dieser Variante verloren. Aufgrund des viel geringeren Federungsvermögens wird zudem die Elastizität gemindert. Dies verringert das komfortable Liegegefühl der Boxspringbetten maßgeblich. Mit der unterschiedlichen Härte und Dicke kann jedoch jeder Körper optimal gestützt werden. Kaltschaum-Matratzen eignen sich für Menschen, die schnell frieren, da sie die Wärme sehr gut speichern. Bei einer Federkern-Matratze ist die Wärmeisolierung geringer. Auch wer unruhig schläft, ist mit dieser Matratze gut beraten, denn sie schwingt bei den Bewegungen nicht mit. Wie bei allen Matratzen gibt es auch hier große Qualitätsunterschiede.

Latexmatratzen

Die Latexmatratze besteht aus einem Gummigemisch. Bei diesen Modellen kann Naturlatex oder synthetischer Latex zum Einsatz kommen. Letzterer verfügt über eine schlechtere Punktelastizität, sodass Naturlatex gewählt werden sollte. Diese Matratzen haben den großen Vorteil, dass sie nur dort nachgeben, wo sie belastet werden. Naturlatex-Matratzen eignen sich sehr gut für Allergiker.

Welcher Härtegrad ist richtig?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, denn hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, beispielsweise das Körpergewicht, die Größe und die bevorzugte Schlafposition. Boxspringbetten sind in der Regel in vier verschiedene Härtegrade eingeteilt: H1 bis H4. Menschen mit einem BMI von 22 bis 28, was einem Normalgewicht entspricht, sollten ein Boxspringbett mit dem Härtegrad H2 wählen. Ab einem höheren BMI empfiehlt sich H3 und ab 30 H4. Der richtige Härtegrad unterstützt die Wirbelsäule optimal. Seitenschläfer hingegen benötigen eine weichere Liegefläche für die Hüfte und Schulter als Rückenschläfer.

Der Topper des Boxspringbettes – welcher ist der richtige?

Der Topper, die einige Zentimeter dicke Komfortauflage, die auf der Matratze liegt, sorgt für Gemütlichkeit und stimmt den Liegekomfort auf die Bedürfnisse ab. Je nach Beschaffenheit haben die Auflagen verschiedene Auswirkungen auf die Liegeeigenschaften:


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Kaltschaum-Topper

Wer gern etwas fester liegt, ist beispielsweise mit einem Kaltschaum-Topper gut beraten, denn dieser erhöht die Stützkraft. Er eignet sich sehr gut für Rückenschläfer, denn der Kaltschaum lässt den Schlafenden nicht zu stark einsinken. Er nimmt seine ursprüngliche Form schnell wieder an. Diese Topper sind sehr atmungsaktiv, denn im Gegensatz zum Visco-Topper ist der Kaltschaum offenporig. Dies sorgt für eine optimale Regulierung von Feuchtigkeit.

Klimatex-Topper

Wer gern etwas weicher liegt, sollte einen Klimalatex-Topper wählen. Klimalatex bietet außerdem die beste Luftzirkulation.

Visco-Topper

Für Menschen, die unter Rückenproblemen leiden, ist der Visco-Topper gut geeignet. Bei Körperwärme wird der Viscoschaum, der auch als Memory Foam bezeichnet wird, aufgrund der thermoelastischen Eigenschaften weicher und passt sich damit der Körperkontur optimal an. Der Topper ermöglicht eine Druckentlastung sowie eine Entspannung der Muskulatur. Der Schaum wird dann bei Kälte wieder fest und das Material formt sich in seine Ursprungsform zurück.

Latex-Topper

Druckempfindliche Schläfer, die zu Gelenkschmerzen neigen, sollten einen Topper aus Latex oder Visco wählen. Latex bietet unter den verschiedenen Toppern die weichste Grundlage. Latex nimmt, genau wie Kaltschaum, bei Druckentlastung ebenso wieder schnell seine Ursprungsform an. Die perforierte Oberfläche des Toppers sorgt für eine hohe Atmungsaktivität. Latex ist für Seitenschläfer der perfekte Topper, denn er gibt im Bereich der Schulter und Hüfte nach. Auch wer gern weich schläft oder wärmeempfindlich ist, ist damit gut beraten.

Daneben gibt es Topper aus Naturfasern wie Rosshaar oder Kokosfasern, die natürlich sind, den Liegekomfort der vorhandenen Matratzen verbessern und den Körper punktelastisch stützen. Doch der Topper sorgt letzten Endes nicht nur für ein verbessertes Liegegefühl, sondern schützt auch die Obermatratze vor Körperschweiß oder anderen Verunreinigungen, sodass die Lebensdauer erhöht wird. Die Topper sind für eine verbesserte Hygiene meistens mit waschbaren Bezügen ausgestattet. Davon profitieren nicht nur Allergiker. Topper ersetzen natürlich keine Spannbettlaken.

Boxspringbett kaufen – worauf sollte geachtet werden?


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Box

Im Idealfall sind hier Taschenfedern verarbeitet, die sich optimal an den Körper anpassen. Bei den günstigen Betten ist es nur ein einfacher Federkern. Zudem sollte die Box aus Massivholz bestehen statt aus Spanplatten.

Matratze

Der Schlafkomfort wird maßgeblich durch die Qualität der Matratze bestimmt. Sehr gute Modelle besitzen eine hohe Punktelastizität. Dies bedeutet, dass sie vorwiegend an den Körperstellen nachgibt, auf denen der Druck lastet, was für eine gute Unterstützung der Wirbelsäule sorgt. Bei einer niedrigen Punktelastizität hingegen geben ebenso die umliegenden Bereiche nach, was flächenelastisch bedeutet. Dies begünstigt eine Fehlhaltung der Wirbelsäule. Es sollten Taschenfedern verwendet werden. Da Taschenfedern einzeln in Stofftaschen verpackt sind, reagieren die Federn unabhängig voneinander. Somit passen sie sich optimal dem Körper an. Die miteinander verbundenen Bonellfedern hingegen wirken flächenelastisch.

Anzahl, Höhe und Qualität der Federn

Bei der Box und Matratze spielen zudem die Anzahl und Höhe der Federn sowie die Anzahl der Windungen eine wichtige Rolle. Die Federn sollten außerdem thermisch vergütet sein, da dies die Lebensdauer erhöht, sowohl der Federn als auch des Boxspringbettes.

Richtiger Härtegrad

Bei einer zu weichen Matratze hängt die Wirbelsäule durch, die Taille wird nicht genügend gestützt, sodass der Liegende zu tief einsinkt. Ist die Matratze zu hart, macht die Wirbelsäule eine seitliche S-Kurve. Das Becken sinkt ein, während der Kopf zu hoch liegt. Bei einer Matratze mit dem optimalen Härtegrad ist die Wirbelsäule gerade, das Becken und die Schultern sinken ein und die Taille wird optimal gestützt.

Topper

Der Topper ist im Idealfall auf die Matratze abgestimmt und besteht aus einem atmungsaktiven Material. Beim Topper gibt es große Unterschiede in der Qualität. Grundsätzlich gilt: Je höher die Auflage ist, desto besser passt sie sich dem Körper an. Die Höhe des Toppers beeinflusst zudem die Lebensdauer, da sich eine dickere Auflage nicht so schnell durchliegt. Die durchschnittliche Höhe beträgt acht bis zehn Zentimeter, was völlig ausreichend ist.

Was sagt das Raumgewicht aus?

Die Qualität der Topper zeigt sich anhand des Raumgewichts. Je größer dieses ist, desto dichter und damit auch qualitativer ist die Füllung bzw. der Topper. Er dünnt dann nicht so schnell aus. Bei Toppern aus Kaltschaum sollte das Raumgewicht 40 sowie bei Visco und Latex 60 betragen.

Zusätzliche Funktionen

Beim Kauf eines Boxspringbettes besteht die Möglichkeit, Zusatzfunktionen zu wählen, beispielsweise die elektrische Verstellung. Hierbei können das Kopfteil und der Rest individuell eingestellt werden. Dies ist insbesondere beim Fernsehen oder Lesen ideal.

Fazit Boxspringbett

Wer sich für ein Boxspringbett entscheidet, wählt ein Bettsystem, das gegenüber den herkömmlichen Modellen meist viele Vorteile bietet. Nicht nur optisch macht es mit dem opulenten Kopfteil und der meist aufwendig gestalteten Rückenlehne einiges her. Die einzelnen Komponenten eines hochwertigen Bettes sind perfekt aufeinander abgestimmt. Die Box und Matratzen ergänzen sich optimal, sodass ein ergonomisch-korrektes Liegen sichergestellt wird. Das Boxspringbett ist eines der rückenfreundlichsten Schlafsysteme. Ein weiterer Vorteil ist die besondere Komforthöhe, dank derer der Einstieg in das Bett deutlich erleichtert wird. Das Gleiche gilt natürlich für den Ausstieg und das Beziehen des Bettes. Das Boxspringbett sichert zudem eine stetige Luftzirkulation. Ein Boxspringbett mit der richtigen Matratze ist für jeden bestens geeignet, ganz besonders für ältere Menschen sowie Personen mit einem A- oder V-förmigen Körperbau, da hier ausreichend Platz vorhanden ist, damit das Becken und die Schultern tief genug einsinken.

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Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API